TV Stetten vs. SV Fellbach 33:34 (15:18)
Dramatischer Sieg im Topspiel
Es war angerichtet, als am Sonntagnachmittag die mC1-Jungs beim punktgleichen TV Stetten vor toller Atmosphäre antraten. Die Situation klar: Beide Mannschaften standen auf Augenhöhe an der Tabellenspitze, gut 100 lautstarke Zuschauer wollten sehen, welches Team sich absetzen und einen großen Schritt Richtung Bezirksligameisterschaft machen konnte.
Mit etwas Verspätung beginnt die Partie – den Jungs vom Kappelberg ist sofort der unbedingte Siegeswillen anzumerken. Dank einer offensiven Abwehr und schnellem Tempospiel wird der Gastgeber vor schier unlösbare Aufgaben gestellt. Ein furioser Start zwingt die Stettener Trainer nach nicht einmal 3 Minuten (!) zur ersten Auszeit, weil die SVF-Jungs bereits mit 5:0 führen. Doch sie lassen sich nicht beirren, zeigen teilweise berauschenden Handball und überzeugen auch im Positionsangriff mit dem treffsicheren siebenfachen Torschützen Mike Brückner. So können sie sich in der Folge bis auf 13:6 (11.) absetzen, was ein Auftakt in dieses Topspiel! Doch jedem ist klar, dass es nicht ewig so weitergehen wird und tatsächlich werden die Beine langsam müde und die Fellbacher leisten sich ein paar technische Fehler zu viel, sodass Stetten wieder herankommt. Immerhin kann man mit einem Kraftakt zum Ende der ersten Hälfte 3 Tore Vorsprung mit in die Kabine nehmen (18:15).
Dort ist erstmal Durchschnaufen angesagt, ehe man sich auf die zweite Spielhälfte einstellt. Diese bietet, angepeitscht von den vielen Zuschauern beider Teams, einen intensiven Schlagabtausch auf Augenhöhe. Zwar können die SVF-Jungs gut mit den gestellten Aufgaben umgehen, allerdings gelingen ihnen selbst auch weniger Ballgewinne als in der ersten Halbzeit. Und so stabilisiert sich die 3-Tore-Führung bis zur Auszeit des Stettener Trainerteams (31:28, 41.Minute). Die Halle wird immer lauter, die Diskussionen nehmen zu und die Jungs vom Kappelberg vergeben nun zu viele Chancen, sodass die Gastgeber beim 32:32 (48.) zum ersten Mal seit dem 0:0 wieder gleichauf sind. Psychologisch spricht nun alles gegen Fellbach, doch die letzten beiden Spielminuten sind an Dramatik nicht zu überbieten und ziehen sich über 10 Minutenlang. Zunächst kann man per Siebenmeter wieder in Führung gehen, doch nur wenige Sekunden später bekommt man nicht nur eine Zeitstrafe gegen sich ausgesprochen, auch der fällige Strafwurf wird zum Ausgleich verwandelt. Des Dramas nächster Akt dann 70 Sekunden vor Schluss, auch gegen den TV Stetten wird eine Zeitstrafe samt Roter Karte ausgesprochen, es folgen minutenlange Diskussionen, die Atmosphäre in der Halle kocht richtig hoch. Doch die SVF-Jungs werfen vorne den Ball weg, die Gastgeber kommen wieder in Ballbesitz und legen eine halbe Minute vor Schluss die Grüne Karte. Die Spannung ist am Siedepunkt. Das Spiel wird wieder aufgenommen, und die Jungs vom Kappelbergerzwingen einen Abschluss aus spitzem Winkel, der das Gehäuse verfehlt. Die Sekunden ticken herunter, Fellbach hat den letzten Angriff – und bekommt nochmal einen Siebenmeter zugesprochen. Der ganze Kampf um die Tabellenspitze bündelt sich nun in diesem finalen Wurf. Nick Traub übernimmt die Verantwortung und behält die Nerven. Alles danach ist Jubel pur, die SVF-Jungs erkämpfen sich beide Punkte.
Dieses Spiel, an das sich alle Beteiligten wohl noch länger erinnern werden, hatte wirklich alles zu bieten und hielt, was es versprochen hatte. Beide Teams steckten nie auf, auch die Stettener Aufholjagd war sehr beeindruckend. Am Ende konnten die Fellbacher Jungs mit einem wahren Kraftakt sowie einer überragenden Mannschaftsleistung ein wenig glücklich, aber auch nicht unverdient den Sieg mitnehmen. Dadurch haben sie nun 3 Spieltage vor Schluss 2 Punkte Vorsprung sowie den direkten Vergleich für sich entschieden. Mit dieser guten Ausgangslage wird das Team nach den Ferien alles dafür geben, die Meisterschaft zu gewinnen! Zum Abschluss geht ein riesengroßes Dankeschön an die vielen mitgereisten Fans, die die Mannschaft zu jeder Zeit super und lautstark unterstützt haben!
Für den SVF spielten:
Noël Uskok – René Frank, Mike Brückner (7), Max Sänger (1), Jonas Pfitzer (4), Oscar Bernlöhr (1), Mete Akca (1), Luca Vogl (5), Felix Weishaupt, Pascal Scheck (1), Nick Traub (14/5)